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Geschichte und Verlauf
Das Conrad von Gymnasium erhielt die Auszeichnung „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit 2016- 2020 Stufe 3″. Das ist die höchste Auszeichnungsstufe, die das Schul- und Umweltministerium vergibt; kreisweit ist das Conrad von Soest Gymnasium die einzige Schule, die in der Stufe 3 ausgezeichnet wurde.
Gemeinsam Nachhaltigkeitsthemen in die Öffentlichkeit transportieren, das ist das Bestreben des Bildungsnetzwerkes Klimaschutz im Kreis Soest, in dem Schulen und Partner bereits seit 2017 aktiv sind. Schwerpunkt der gemeinsamen Aktivitäten ist der Klimaschutz. Es gilt unseren Planeten zu bewahren, so dass ein Leben für uns Menschen derzeit und für das Leben zukünftiger Generationen möglich ist. Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Am 25. September 2015 wurde die Agenda 2030 von den Vereinten Nationen verabschiedet. 17 globale Nachhaltigkeitsziele wurden darin definiert: die Sustainable Development Goals (SDG´s). Die Welt soll so gestaltet werden, dass sie für alle Menschen lebenswert und menschenwürdig ist. Die Aspekte Ökologie, Ökonomie und Soziales sollen dabei berücksichtigt werden.
Diese Frage stellten sich auch die Schulen und Partner des Bildungsnetzwerkes. So ist diese Broschüre entstanden. Sie zeigt an praktischen Beispielen, was hinter den Nachhaltigkeitszielen steckt und welche Möglichkeiten es gibt, die Ziele in kleinen Schritten zu erreichen. Denn eines ist sicher: Alle Menschen können zur Erreichung der Ziele einen Beitrag leisten.
Das Conrad von Soest Gymnasium ist von verschiedenen Seiten aufgefordert worden, sich an der aktuellen Kampagne der Landesregierung zu bewerben.
„Das Land NRW möchte dabei die Bildungseinrichtungen unterstützen, junge Menschen auf ein Leben als aktive Bürgerinnen und Bürger in einer globalen Welt vorzubereiten und ihnen die Kompetenzen zu vermitteln, die für eine zukunftsfähige Gestaltung ihres Lebens erforderlich sind. Zukunftsfähig bedeutet, eigene Lebensstile entsprechend der eigenen Werte und Bedürfnisse zu entwickeln und dabei gleichzeitig in Einklang mit dem Ziel eines „guten Lernens für alle“ zu handeln. National und international wird dabei dem Bildungskonzept Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eine Schlüsselrolle für die Vermittlung der dafü nötigen Gestaltungskompetenz zugeschrieben.
Aus diesem Grund haben das Schulministerium und das Umweltministerium die Kampagne „Schule der Zukunft – Bildung zur Nachhaltigkeit“ gestartet, um Schulen zu motivieren und zu begleiten, BNE in den Schulalltag zu integrieren. Die Kampagne ist fester Bestandteil der Landesstrategie „Bildung für nachhaltige Entwicklung – Zukunft Lernen in NRW“. Mit ihr verfolgt die Landesregierung das Ziel einer breiten und tiefen Verankerung von BNE in allen Bereichen des Bildungswesens in NRW, orientiert am Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen. Angesichts weltweiter Verpflechtungen und Migrationsbewegungen kommen BNE und dem Globalen Lernen gerade in dieser Zeit eine besondere Bedeutung zu“. (Vorwort zur Kampagne der Bildungsministerin Sylvia Löhrmann und des Umweltministers Johannes Remmel 2012 -2017).
Weiter heißt es in der Einführung: „ BNE stärkt – auf der Grundlage von Demokratie und Menschenrechten – die Entwicklung von Problembewusstsein und systemischen Dnken. BNE verfolgt so den Anspruch, Menschen in die Lage zu versetzten, bei heutigen und zukünftigen Entscheidungen abzuschätzen, wie sich diese auf zukünftige Generationen sowie auf das Leben in NRW und in anderen Regionen der Welt auswirken können. Fähigkeiten, mögliche Lösungswege zu erarbeiten, werden ebenso gestärkt wie Fähigkeiten des politischen und alltagspraktischen Handelns. Dies bildet eine notwendige Voraussetzung, um die gesellschaftliche Transformation hin zu einer nachhaltigen Entwicklung partizipativ gestalten zu können.“
Dabei sollen Bildungsprozesse so ausgerichtet werden, dass die Lernenden in ihrer Lebenswelt Handlungsoptionen erproben können – in ihren jeweiligen Rollen im sozialen Umfeld, in Schule und Weiterbildung, am Arbeitsplatz sowie als politische Bürgerinnen und Bürger.
BNE möchte zum „Gestaltungshandeln“ befähigen. Unter Gestaltungskompetenz wird im Sinne der UNESCO die Fähigkeit verstanden, sich Wissen über nachhaltige Entwicklung anzueignen und es anzuwenden sowie Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung als auch die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten erkennen zu können. Verbreitete Definitionen von Gestaltungskompetenz bezeichnen diese als Summe von
Parallel zum Konzept der Gestaltungskompetenz hat das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung Einzug in viele pädagogische Handlungsfelder und wissenschaftliche Disziplinen gehalten. BNE ist immer auch politische Bildung.
(aus Natur- und Umweltschutz- Akademie NRW,NUA: Landeskoordination der Kampagne Schule der Zukunft – Bildung zur Nachhaltigkeit, Recklinghausen 2016)
Das Conrad von Soest Gymnasium nimmt an dieser Kampagne teil, hat die Schule doch schon seit Jahrzehnten Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt und in die pädagogische Praxis umgesetzt.
So firmieren einige Projekte unter:
„Biologie als Ökologie mit politischen Folgen“ und
„Diplomaten in Gummistiefeln“
Übernahme (umwelt)politischer Verantwortung und demokratische Teilhabe
Da wir versuchen, unsere Projekte an konkreten und aktuellen Problemlagen aufzuziehen, ist der damit implizierte innovative Charakter häufig integraler Bestandteil und somit zugleich auch Motivationsgeber und Motor des Schüler:innenengagements. Indem sie in Umweltfragen Alternativen entwickeln und diskutieren, nach konsensfähigen Lösungen suchen und schließlich demokratisch legitimierte Entscheidungen treffen müssen, fördern Ökologische Bildung und Umwelterziehung Kommunikationsfähigkeit, demokratisches Bewusstsein und die Fähigkeit zur politischen Teilhabe, vor allem wenn Schüler:innen zur Durchsetzung ihrer Verbesserungsvorschläge diese in politischen Gremien vorstellen und an deren Realisierung in Zusammenarbeit mit Ämtern und Behörden aktiv beteiligt sind (Lernen mit Ernstcharakter).
In diesem Sinne tragen Ökologische Bildung und Umwelterziehung zur (umwelt)politischen Bildung, zur Entwicklung eines Verantwortungsgefühls und zur Partitzipation am gesellschaftlichen Leben bei (vgl. Abb. 1).
Aus der Durchführung solcher Umweltprojekte wird neben dem Aspekt der nachhaltigen Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen grundsätzlich auch noch eine weitere Ebene deutlich, nämlich dass in solchen demokratiepädagogisch wirksamen Vorhaben Themen-, Praxis- und Handlungsbezug sowie deren Verankerung in institutionellen Bereichen miteinander verflochten sind. So werden in diesen Projekten Lerninhalte, die in Biologie, Chemie, Erdkunde, Geschichte und anderen Unterrichtsfächern zum fachunterrichtlichen Standardrepertoire gehören, in dreifacher Weise didaktisch kontextualisiert. Sie gewinnen dadurch die Qualität verständnisintensiven Lernens und werden zugleich für die Schulentwicklung wirksam. Dies erfolgt durch fachliche Kontextuierung, Handlungsbezug, aber auch durch eine schrittweise vergrößerte Öffentlichkeit, die in der Schule selbst beginnt und dann darüber hinaus in den kommunalen, regionalen und sogar in den internationalen Raum führt.
Ergebnisse dieser Arbeit mit Schüler:innen zeigen sich in der Schulentwicklung am Conrad von Soest Gymnasium, an dem den Lernenden die Wissenschaftsorientierung und die politische Partizipation am Beispiel der pädagogischen Hand (Naturwissenschaftlicher Fünfschritt) in Abbildung 2 verdeutlicht wird.